Aber nicht, weil er so revolutionär ist.
Sondern weil er dich an etwas erinnert, das du längst weißt.
Etwas, das du schon oft gespürt hast – aber selten beim Namen nennst.
Etwas, das in deiner Teeschale wohnt. In deiner Haltung. In deiner Aufmerksamkeit.
Heute früh, beim Sitzen nach dem Tee,…
...dachte ich mir plötzlich: “Auch das ist bewusstseinsverändernd!”
Nichts Spektakuläres.
Kein Knall.
Kein Rausch.
Keine spontane Erleuchtung.
Nur.
Dass ich jetzt gerade.
In diesem Moment.
Einfach nur hier sitze.
Und da bin.
Bewusstseinsveränderung
Wir sprechen oft so ehrfürchtig über “Bewusstseinsveränderung”. 😵💫
So, als ob sie nur durch spezielle, geheimnisvolle Substanzen, Techniken, Rituale oder Ereignisse geschieht. (Wie z.B. ein Mantra. Ein Koan. Eine Droge. Eine Krankheit. Ein Todesfall. Eine Nahtod-Erfahrung.)
Aber was wäre, wenn mehr oder weniger ALLES unser Bewusstsein beeinflusst und verändert?
(Und zwar sowohl zum Guten wie zum Schlechten.)
Wenn du magst, dann lass uns da doch zusammen einen genaueren Blick drauf werfen.
Was wirkt bewusstseinsverändernd?
Spür mal kurz in dich hinein:
Wie sitzt du gerade? Wie fühlt sich dein Rücken an? Ist dein Kiefer entspannt?
Was macht dich
dumpfer oder klarer,
enger oder weiter,
einsamer oder verbundener?
Hier eine kleine Liste von Dingen, die bei mir zu dieser Frage gleich spontan eingefallen sind. (Möchtest du sie vielleicht noch ergänzen?)
Ist das nicht faszinierend?
Und was wäre, wenn Bewusstsein nicht etwas ist, das wir »machen«?
Was wäre, wenn das Bewusstsein eine Art Gast ist, der uns gelegentlich besucht?
Was können wir tun, um ihn einzuladen?
Was können wir tun, damit er bleibt, wenn er kommt?
Was vertreibt ihn?
Wie ein scheues Tier
Ich stelle mir das Bewusstsein manchmal wie ein scheues Tier vor.
Wie einen seltenen Vogel oder Schmetterling. Oder ein schreckhaftes Reh.
Es kommt nur, wenn es sich sicher fühlt.
Wenn genug Platz da ist. Ein einladender, guter Raum.
Es ist gut, wenn ich selbst ohne Hast bin. Ohne Eile.
Noch besser: Ohne Absicht.
Ohne Erwartungen.
Ein guter Landeplatz
Woran erkennst du einen guten Landeplatz für Bewusstheit?
Ist es vielleicht Stille?
Oder Langsamkeit?
Oder die Bereitschaft, nicht alles gleich verstehen zu müssen?
Die Bereitschaft, Kontrolle loszulassen?
Um stattdessen Beziehung zu möglichen?
Beziehung zu dir selbst?
Zu mir?
Zur Welt?
Zum Moment?
Was will durch dich – durch uns – gerade in die Welt kommen?
🌱 Wenn du magst, erzähl mir:
Was verändert gerade dein Bewusstsein?
In welcher Weise?
Welche Umstände macht dich wacher?
Was tut dir gut?
Und tust du dann das, was dir gut tut? (Falls nein: Warum nicht?)
Wie verändert sich dein Gewahrsein, wenn du innehältst? Dein Tun unterbrichst?Dich aufrichtest? Bewusst ein- und ausatmest?
Und ganz generell: Was klopft heute bei dir an?
Was will vielleicht durch dich in die Welt?
Und: Magst du die Tür öffnen - oder lieber noch ein bisschen warten?
Lieber Manfred, danke für Deine bewusstseinsverändernden Impulse!
Was bei mir Bewusstsein einlädt: Leibhaftigkeit und Lebhaftigkeit, Vogelgezwitscher und Wasserrauschen, meine Kinder, Augen-Blicke, das Meditationskissen und meine entspannt-aufrechte Haltung...
All das tut mir gut und schafft Raum fürs Sein, aber ich folge dem nicht immer. Im immer währenden Fluss gibt es Wirbel, Muster in denen ich aus dem Fluss Ideen von mir und scheinbar wichtigen Dingen mache. Als könnte man mit einem Eimer Wasser schöpfen und dann meinen, das sei der Fluss. Diese Ideen sind immer mit Spannungen, manchmal auch Verspannungen verbunden. Über die sich zunehmend verfeinernde Wahrnehmung des Leibs, des lebendigen Körpers, entsteht dann manchmal zum Glück wieder Bewusstsein, und die Spannungen können verfliessen.
Was mich erst verwirrte und nun zunehmend entspannt: auch Bewusstsein scheint leer und bedingt ...
Was heute anklopft? Alltägliche Lebendigkeit mit Familie und den tausend Dingen, vor allem meiner Steuer ;-)
Lieber Manfred, vielen Dank für Deinen zum Nachdenken anregenden Text! Apropos Blaubeerenpflücken! Einerseits der meditative Pflückprozess im stillen, grünen Waldidyll und die leckeren Blaubeeren im Frühstücksmüsli, andererseits ein Hexenschuss kurz danach! Freud und Leid so dicht beieinander! Und der Schmerz macht wach, oh ja...und dankbar für die wunderbaren Erinnerungen und die Beeren in der Schüssel! Mein Fokus ist im Augenblick sehr klar;)! So passend singt Selmi Enkeltochter aus Disneys Schneekönigin: "Let it go, let it gooo...!". Sehr gern! Herzliche Grüße Thomas